Vielschichtige Charaktere sind wichtig, aber leider nicht immer vorhanden. Wir analysieren für Euch jede Woche die bekanntesten und beliebtesten Figuren aus Filmen und Serien, wobei wir nur auf die Handlungen eingehen, wenn sie zur Erklärung unserer Eindrücke dienen. Achtung, Spoiler!
Der Junge, der überlebte. Der Junge, der den, dessen Name nicht genannt werden darf, zu Fall brachte. Ein tragischer Held. All diese Bezeichnungen sind nichts weiter als das und beschreiben den Jungen namens Harry Potter nicht annähernd.
Nach dem Tod seiner Eltern wächst Harry bei seiner Tante und seinem Onkel auf. Ihren Unmut darüber lassen sie den Jungen jeden Tag spüren; er kann von Glück reden, wenn er ignoriert wird. Harry hat keine andere Wahl, als das Verhalten seiner Verwandten zu ertragen und die Hoffnung auf ein besseres Leben nicht zu verlieren. Bis ihm an seinem elften Geburtstag offenbart wird, dass er ein Zauberer ist.
Harry hat schwarzes, wildes Haar, strahlend grüne Augen und trägt eine Rundglasbrille. Das Markenteste an ihm ist aber die blitzförmige Narbe auf seiner Stirn. Er ist ein aufgewecktes, neugieriges und mutiges Kind. Diese Eigenschaften in Kombination mit der Tatsache, dass ihm Voldemort (Ralph Fiennes) immer noch nach dem Leben trachtet, verwickeln ihn stets in immer gefährlicher werdende Abenteuer. Seine zwei besten Freunde Ron Weasley (Rupert Grint) und Hermine Granger (Emma Watson) stehen ihm dabei stets zur Seite.
Zu seinen besten Attributen gehört seine Unvoreingenommenheit gegenüber alles und jedem. Harry versucht sich seine eigene Meinung zu bilden und nicht auf andere zu hören, weshalb er in seinem Mitschüler Draco Malfoy (Tom Felton) ziemlich schnell einen Feind findet. Respekt, Akzeptanz und Freundschaft sind ihm wichtiger als Geld und Ansehen. Außerdem ist Harry ein Mensch, der verzeihen kann und niemanden bei Gefahr zurücklässt, egal, wie wenig er denjenigen leiden kann.
Wie ein ganz normaler Teenager durchläuft er die Phasen der Pubertät, angefangen mit Wut über erste Verliebtheit bis hin zu Enttäuschung. Dazu kommen Schule, Zukunftsplanung, ätzende Mitschüler und die Streitereien seiner Freunde. Hinzu kommt Voldemort, der unablässig sein Ziel der Machtübernahme verfolgt.
Harry ist ein wahrer literarischer Held. Nicht, weil er der Protagonist ist und das Böse besiegt. Mit all den Schicksalsschlägen, die er erleiden muss, wird er an den Rand der Verzweiflung gebracht und schafft es trotzdem, den Versuchungen der dunklen Seite zu widerstehen und die richtige, anstatt die einfache Entscheidung zu treffen.
In den Büchern wird Harry mit jedem Jahr selbstbewusster, schlagfertiger und frecher, wodurch sich der Ton der Geschichte verändert. Leider wurde dieser Aspekt nicht in die Verfilmungen mit aufgenommen, was sich für mich negativ auf die Wahrnehmung des Titelhelden auswirkt. Dennoch hat der Brite Daniel Radcliffe einen ausgezeichneten Job gemacht. In jedem Fall ist Harry Potter ein guter Mensch, von dem wir alle noch was lernen können. Eine weitere Charakteranalyse gibt es nächste Woche Samstag hier bei ScreenFlash.
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